Berichte

Zentralvorstand

Wenn das Jahr 2023 auf einen Tag reduziert werden müsste, wäre es aus Sicht des Schweizer Fussballs wohl der 4. April. Gross war der Jubel in der SFV-Delegation, als UEFA-Präsident Aleksander Ceferin an diesem Tag nach langen Stunden des Wartens den Umschlag mit dem Ausrichter der UEFA Women’s EURO 2025 öffnete und «The host of the Women’s EURO 2025 is Switzerland» verkündete. Seither gilt es, die kurze Zeit bis zum Sommer 2025 für die Organisation eines grossen, aber auch nachhaltigen Fussballfests mit einem bleibenden Vermächtnis insbesondere für den Frauenfussball und die Frauen und Mädchen in unserem Land bestmöglich zu nutzen. Der SFV freut sich sehr, dabei auf die vorbehaltlose Unterstützung des Bundes, der Kantone und der acht Host-Cities zählen zu dürfen.

In sportlicher Hinsicht stachen die Teilnahme des Frauen-Nationalteams an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland, bei welcher die Equipe nach dem Gruppensieg im Achtelfinal gegen den späteren Weltmeister Spanien ausschied, und die UEFA EURO des U-21-Nationalteams der Männer hervor. Das A-Nationalteam der Männer wiederum hat sich zum sechsten Mal in Folge für eine Endrunde eines grossen Turniers qualifiziert. Die UEFA EURO 2024 in Deutschland wird mit grosser Spannung erwartet.

Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war die Delegiertenversammlung vom 3. Juni. Die SFV-Delegierten haben dabei einstimmig ein vom Zentralvorstand beantragtes Reformpaket verabschiedet. Dieses enthält folgende Elemente:

  • Erweiterung des Vorstandes um zwei freie Mitglieder, wobei diese Positionen von Frauen besetzt werden (per 1. Juli 2024);
  • Einführung von Wahleignungs- und Amtsausübungskriterien durch den ZV (per 1. Juli 2023);
  • Einführung von Amtsdauerbeschränkungen (3 Perioden à 4 Jahre) und Altersbeschränkungen (70 Jahre) für SFV-Funktionäre (per 1. Juli 2025);
  • Abschaffung des Verbandsrates, jährliche Abhaltung der Delegiertenversammlung, Übertragung der Reglementskompetenz vom Verbandsrat auf den Zentralvorstand (per 1. Juli 2023).

Zudem haben die Delegierten Präsident Dominique Blanc und die freien Vertreter der Abteilungen im Zentralvorstand (Claudius Schäfer für die Swiss Football League; Marco Di Palma für die Erste Liga; Stephan Häuselmann für die Amateur Liga) für eine weitere Amtsperiode von zwei Jahren wiedergewählt.

Vorangetrieben wurde 2023 auch die in der Strategie 2021–2025 vorgesehene Machbarkeitsstudie für ein Verbandszentrum. Dieses soll nach ausländischen Vorbildern den Sport (mehrere Fussballfelder, Kraft- und Regenerationsräume, Übernachtungsmöglichkeiten etc.) und die Administration (Büros, Sitzungsräume etc.) an einem Ort zusammenfassen und identitätsstiftend wirken. Die Studie wird Anfang 2024 abgeschlossen werden und dem Zentralvorstand als Grundlage für einen Entscheid über das weitere Vorgehen dienen.

Während des gesamten Jahres wurde sowohl auf der strategischen als auch der operativen Ebene intensiv an der Verbesserung der finanziellen Situation gearbeitet. Bei der Mittelgenerierung sollen mit der Gründung einer steuerbefreiten «Stiftung Schweizer Fussball» neue Wege begangen werden. Ein grosses Augenmerk galt der Vermarktungsperiode 2024–2028. Es zeigt sich, dass der SFV weiter ein gefragter und geschätzter Partner ist. Auf der Aufgabenseite war auch 2023 unverändert Budgetdisziplin verlangt. Für Einzelheiten wird auf die Finanzberichterstattung verwiesen.

Daneben hat der Zentralvorstand wie üblich wiederkehrende Geschäfte wie beispielsweise die Rechnungslegung, die Besetzung von Geschäftsleitungs- und Stellen von Trainerinnen und Trainern sowie die Vergabe von Länderspielen behandelt.

Der Verbandsrat wiederum, der bis im Sommer 2023 für den Erlass der Reglemente des SFV zuständig war, hat im Frühling eine letzte Versammlung abgehalten. Dabei hat er unter anderem die Frist für die Qualifikation von Amateurspielerinnen und -spielern von 7 auf 5 Tage ab Einreichung eines vollständigen Anmelde- oder Transfergesuchs verkürzt.

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbandes setzte sich im Berichtsjahr unverändert wie folgt zusammen:

  • Präsident: Dominique Blanc
  • Vizepräsidenten: Philipp Studhalter, Samuel Scheidegger, Sandro Stroppa
  • Mitglieder: Claudius Schäfer, Marco Di Palma (Finanzverantwortlicher), Stephan Häuselmann (Finanzverantwortlicher)